Neues Feuerlöschboot in Bremen

Bremen – Mit Wasser marsch aus allen Rohren und Blaulicht lief das neue Einsatzboot von Feuerwehr und Polizei Bremen gestern weseraufwärts in die Stadt ein. Die “Bremen 1” löst das 1975 gebaute Feuerlöschboot “Bremen” ab. Das alte FLB holte das neue Wasserfahrzeug zusammen mit dem Polizeiboot “Lesmona” ab und begleitete es auf dem letzten Streckenabschnitt. Davor hatte die “Bremen 1” schon eine erste Seereise hinter sich. Auf dem Weg aus den Niederlanden, wo das Einsatzboot bei Damen Shipyards gebaut worden ist, ging es auf der Überführungsfahrt via Emden über die Nordsee zunächst nach Bremerhaven. Von dort trat die “Bremen 1” dann den Weg an ihren neuen Bestimmungsort an.

Wasser marsch aus allen Rohren: Insgesamt 14.000 l/min leistet die Hauptpumpe des neuen Einsatzbootes für Feuerwehr und Polizei Bremen. Die Sondersignalanlage besteht aus drei Hänsch-Blaulichtbalken. Foto: Olaf Preuschoff

Eigner des 23,9 Meter langen und 6 Meter breiten Neubaus ist die Freie Hansestadt Bremen. Genutzt wird es gemeinsam von Polizei und Feuerwehr, weswegen es auch zweifarbig in Rot und Blau lackiert ist. Bei einem Freibord (Höhe über der Wasserlinie) von 1,5 Metern besitzt es einen Tiefgang von 1,3 Metern und verdrängt 65 Tonnen – etwas mehr als die Hälfte der Verdrängung der alten “Bremen” (117 Tonnen). Angetrieben wird die “Bremen 1” von zwei Caterpillar-Schiffsmotoren als Seitenmaschinen mit je 425 kW und einem Caterpillar-Mittelmotor mit 652 kW. Diese wirken auf drei Jet-Strahlruder, die zusammen mit einem Bugstrahlruder dem Boot eine ausgezeichnete Manövrierfähigkeit  sowie eine maximale Höchstgeschwindigkeit von 40 km/h verleihen. Die Mittelmaschine treibt auch die große Feuerlöschpumpe mit einer Leistung von 14.000 l/min bei 10 bar an. Dazu steht noch eine kleinere Pumpe mit 1.000 l/min bei 10 bar zur Verfügung. Sie wird mittels eines Elektromotors angetrieben.

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Für die Schaumzumischung gibt es einen InnoFoam-Druckzumischer mit 1 % oder 3 % Zumischrate über die gesamte Feuerlöschkapazität. Das Schaummittel führt das Boot in zwei 2.500 Liter fassenden Tanks mit. Abgegeben werden Wasser und Lösschaum über drei Monitore mit einer Leistung von je 3.000 l/min. Zwei davon sind an den Spitzen der beiden Deckskrane angebracht. Zusätzlich gibt es noch je sechs B-Abgänge sowie je zwei A-Abgänge an Steuer- und Backbord, einen A-Abgang und zwei B-Abgänge auf dem Vorschiff sowie je einen A- und B-Abgang auf dem Achterschiff. Im Gerätehaus vor der Brücke ist die feuerwehrtechnische Beladung in Anlehnung an ein Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug 20/16 verstaut. Sie ist um Komponenten zur Belüftung, zum Lenzen und zur Schaumerzeugung erweitert worden und wird größtenteils in roll- und kranbaren Containern vorgehalten.

Neben dem Gerätehaus bestehen die Decksaufbauten noch aus dem Unterkunfts- und Ruderhaus. Beide Bereiche sind beheizt und klimatisiert. Der heckseitige Kran dient auch zum Aussetzen des RTB 2. Dieses Rettungsbbot ist als Festrumpfschlauchboot (RIB, Rigid Inflatable Boat) ausgeführt. Es verfügt daher über bessere Navigations- und Antriebseigenschaften ist ist sogar für den Offshore-Bereich tauglich. Angetrieben wird es von einem 60-PS-Außenbordmotor. Eine Gasdetektionsanlage sowie eine Selbstschutzanlage an Backbord und Steuerbord runden die Decksaufbauten ab.
Neben der alten “Bremen” wird für den Neubau auch ein Polizeiboot außer Dienst genommen. In erster Linie wird die Polizei das Boot besetzen. Im Einsatzfall kommen dann Beamte der Berufsfeuerwehr mit an Bord. Gekostet hat die “Bremen 1” rund 4,5 Millionen Euro.

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