Wilhelmshaven (NI) – Am Donnerstag musste die Feuerwehr Wilhelmshaven mit einem Großaufgebot zur Jade Hochschule ausrücken. Dort waren Behälter zerbrochen und Quecksilber lief auf. Bewährungsprobe für die Gefahrgut-Spezialisten der Feuerwehr.
Es passierte am Nachmittag: Im Keller der Jade Hochschule kippte ein Messschrank um. Dabei zerbrach ein Behälter, das Quecksilber trat aus. Nach dem Notruf aus der Hochschule rückte nach und nach ein Großaufgebot der Feuerwehr an: ein Löschzug der Berufsfeuerwehr, die Ortsfeuerwehr Rüstringen für den Bereich “Massenanfall von Verletzten” (MANV), die Dekon-Komponente der Ortsfeuerwehr Bant-Heppens, der Gefahrgutzug der Stadt Wilhelmshaven, sechs Rettungswagen und ein Notarzteinsatzfahrzeug.
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Die Einsatzkräfte der Feuerwehr sperrten den betroffenen Bereich großräumig ab. Atemschutztrupps gingen in Chemikalienschutzanzügen vor und banden das flüssige Quecksilber mit einem Spezialmittel ab. Die Ortsfeuerwehr Band-Heppens errichtete die Dekon-Stelle und führte die Dekontamination der CSA-Träger durch. Unterstützung erhielt die Feuerwehr im Einsatz vom ehemaligen Betriebsleiter von Chlor Atlantik, Stuart Cameron, der als Fachberater mit seinem profunden Wissen hinzugerufen wurde.
Wichtige Informationen für Feuerwehren im Gefahrguteinsatz:
Zwei Personen wurden wegen Atemwegsbeschwerden ins nahegelegene Klinikum transportiert. Wie sich erst später herausstellte, hatten diese beiden Personen während der Arbeit im betroffenen Keller eines Gebäudeteils der Hochschule die ausgetretenen, giftigen Dämpfe eingeatmet und Spuren des flüssigen Stoffes an ihren Schuhen. Da dies jedoch zum Zeitpunkt ihres Transportes nicht bekannt war, konnten keine Sicherheitsmaßnahmen eingeleitet werden. Deswegen musste auch die Notaufnahme des Klinikums dekontaminiert werden. Die Patientenversorgung wurde währenddessen durch das benachbarte Klinikum Sanderbusch sichergestellt.
Aufgrund der zahlreichen im Einsatz gebundenen Kräfte alarmierte die Leitstelle frühzeitig die Ortsfeuerwehr Sengwarden, die währenddessen den Stadtbrandschutz sicherstellte.