Bremen – Freitag, der 13. gilt vielerorts als Unglückstag. Aber genau aus diesem Grund hat die Initiative „Rauchmelder retten Leben“ ihn zum Rauchmeldertag erkoren. An diesem speziellen Datum gilt es, alle Rauchmelder im Haus auf ihre Funktion hin zu überprüfen. Das geht schnell, einfach und kann im Notfall Leben retten. Und deshalb soll der Tag damit zum Glückstag werden. Die Initiative wurde im Jahr 2000 gegründet, um die Zahl von Brandopfern zu minimieren. Zwei Drittel der Opfer werden nämlich im Schlaf von einem Feuer überrascht. Funktionierende Rauchmelder könnten das verhindern.
Solange der Rauchmelder nicht piept – ob wegen eines Brandes oder nachlassender Batterieleistung –, vergessen viele die lebensrettenden Geräte unter der Decke. Doch nur funktionierende Rauchmelder retten Leben. Daher ist es wichtig, die kleinen Lebensretter unabhängig von ihrer Batterieleistung einmal jährlich zu überprüfen und nach zehn Jahren auszutauschen. Mit dem Motto will die Initiative Eigentümer und private Vermieter darauf hinweisen, dass die Rauchmelderpflicht nicht mit der Installation endet, sondern Prüfung und Pflege ebenfalls dazugehören. Denn im Brandfall bleiben einem Menschen durchschnittlich nur 120 Sekunden Zeit, sich in Sicherheit zu bringen.
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„Dass Rauchmelder Leben und die Gesundheit der Menschen retten, stellen wir bei unseren Einsätzen nahezu täglich fest. Daher unterstützen wir sehr die Aufklärung über die regelmäßige Überprüfung der lebensrettenden Geräte. Auch um Falschalarme durch Staub oder falsch interpretierte Batteriewarnungen der Rauchmelder (und dadurch unnötige Einsätze der Feuerwehr) zu verhindern, sollten Rauchmelder regelmäßig überprüft und rechtzeitig ausgetauscht werden“, erklärt Hermann Schreck, Vizepräsident des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV).
Rauchmelder in fünf Schritten überprüfen:
Löst den Probealarm über den Testknopf aus. Ertönt dieser nicht, schaut in die Betriebsanleitung (wenn Ihr selbst für die Geräte verantwortlich seid) oder informiert Euren Vermieter. Tauscht nicht funktionierende Melder aus oder wechselt die Batterie.
Prüft, ob die Raucheintrittsöffnung frei ist. Staub, Flusen oder Insekten solltet Ihr entfernen. Achtung: Die Geräte nicht aussaugen! Stark verschmutzte Geräte (zum Beispiel durch Farbe) austauschen.
Handelt es sich um einen Rauchmelder mit austauschbaren Batterien, wechselt diese, wenn sie leer sind (Rauchmelder sendet Hinweiston) oder wenn Ihr nicht sicher seid, ob die Batteriespannung noch reicht. Verwendet nur die Batterien, die der Hersteller dafür vorgesehen hat.
Sogenannte 10-Jahres-Rauchmelder (Zeichen „Q“) sind mit Batterien ausgestattet, die über die gesamte Lebensdauer des Melders eine ausreichende Spannung bereitstellen. Nach Ende ihrer Lebensdauer sind diese auszutauschen (gilt übrigens auch für Rauchmelder mit wechselbarer Batterie).
Deponiert einen Wohnungsschlüssel bei einem vertrauenswürdigen Nachbarn. Bei einem Feueralarm kann dieser die Feuerwehr einlassen, falls Ihr nicht zu Hause seid (spart Zeit), bei Fehlalarmen den Rauchmelder abschalten (rettet die Wohnungstür) oder einen Service informieren.
Checkt auch regelmäßig, ob alle notwendigen Räume auch mit einem Rauchmelder ausgestattet sind. Wurde zum Beispiel ein Arbeitszimmer in ein Gäste- oder Kinderzimmer umgewandelt? Übernachtet im Wohnzimmer regelmäßig jemand? Räume, in denen regelmäßig jemand schläft, sind wie Schlafräume ebenfalls mit Rauchmeldern auszustatten.
Die Experten gehen davon aus, dass ein Brand für die Bewohner eines Hauses oder einer Wohnung immer ein außergewöhnliches, überraschendes und erschreckendes Ereignis bedeutet: „Die meisten Menschen haben weder Erfahrung noch Übung im Umgang mit einem Schadenfeuer und wie sie sich unter Brandrauchbelastung richtig verhalten müssen. In der Regel können sie das Risiko für sich selbst und ihre Mitbewohner auch nicht abschätzen. Darüber hinaus ist nur wenigen Betroffenen klar, dass sie die Ausbreitung der Gefahr begrenzen oder verzögern könnten.“
Deshalb sollte sich eine kompetenzorientierte Brandschutzaufklärung auf ein Minimum an kurzen und eindeutigen Anweisungen beschränken. Was angemessenes Verhalten im Brand ist, hänge stark von der Wohnsituation der Betroffenen ab. Grundsätzlich sei zwischen Ein- und Mehrfamilienhäusern zu unterscheiden. Dies wird in der geplanten Fachempfehlung berücksichtigt. Beispiele für Alarm- und Batteriewarntöne von Rauchmeldern finden sich auf der Website der Initiative „Rauchmelder retten Leben“.