Wenn 112 unter die Haut geht

Tattoos mit Feuerwehrbezug

Die einen halten sie für Quatsch, die anderen lassen sich Atemschutzgeräteträger, Fahrzeuge, Flammen oder andere Motive auf ihre Körper stechen. In der Regel führt ein persönlicher Beweggrund zu solchen Tattoos. Wir haben mit Einsatzkräften und Tätowiererinnen gesprochen.

Einsatzkräfte, die Tattoos mit Feuerwehrbezug zur Schau tragen, sind längst massenkompatibel. Beliebte Motive sind Flammen oder Fahrzeuge. Mit am weitesten verbreitet ist Sankt Florian, Schutzpatron der Feuerwehrleute. Foto: Wendt

Corri Carriere (39), seit 2018 hauptberuflich Tätowiererin, spricht von verschiedenen Gründen, die für ein Feuerwehr-Tattoo ausschlaggebend sein können. „Für viele spielt natürlich Stolz eine große Rolle – sowie Kameradschaft. Feuerwehrleute sind Teil einer eingeschworenen Gemeinschaft, die füreinander alles geben und mutig für Bürger da sind, um sie und ihr Hab und Gut zu schützen“, sagt die Besitzerin eines eigenen Studios in Potsdam-Fahrland (BB).

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Ein Grund dafür, sich eine Feuerwehr-Tätowierung anfertigen zu lassen: das Verarbeiten von Einsätzen oder eine familiäre Verbindung. Christian Trinsch, Kamerad der FF Alfeld/Leine (NI, Kreis Hildesheim), ließ sich sein Tattoo – eine Kinderfaust tauscht mit einer größeren einen Gruß aus, darunter ein Atemschutzgeräteträger (AGT) – am 24. Februar 2023 stechen. Grund: „An diesem Tag verstarb mein Vater, der über 30 Jahre beruflich in der Notfallrettung tätig war“, erklärt der 40-Jährige.

Schaut Euch hier unsere Galerie (Fotos: privat) mit Feuerwehr-Tattoos an (antippen/anklicken zum Vergrößern):

Das Gedenken an jemanden oder eine Schlüsselsituation seien häufig ursächlich dafür, sich ein Tattoo stechen zu lassen, berichtet Kessy. Die 35-Jährige ist Tätowiererin in Oschersleben (ST). „Eine meiner Kundinnen hat sowohl sich selbst als Kind als auch ihren verstorbenen Papa in Einsatzkleidung auf dem Unterarm. Es soll sie immer daran erinnern, dass sie durch ihn die Liebe zur Feuerwehr entdeckt hat“, berichtet sie.

Was sich Feuerwehrfrauen wie -männer stechen lassen, soll möglichst einzigartig erscheinen und zum Charakter des Trägers passen. Dennoch gibt es immer wiederkehrende Motive. Darunter befinden sich:

  • Sankt Florian als Schutzpatron,
  • Flammen, vor allem in Einsatzsituationen,
  • AGT, die Brände bekämpfen,
  • Fahrzeuge und andere Einsatzmittel,
  • Das Feuerwehr-Credo „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“.

Auch weniger Alltägliches wie Feuerwehr-Drache Grisu oder sogar das Ärmelabzeichen der eigenen Wehr auf dem Oberarm sind dabei. Individuell ist auch die Tätowierung von Anil Öztürk, Mitglied der Feuerwehr Magstadt (BW, Kreis Böblingen). Er habe etwas mit größter Bedeutung für sein Leben gewollt, erklärt der 28-jährige Kamerad. „Feuerwehr ist wie Familie für mich“, sagt er. Deshalb ließ sich Öztürk den Anfangsbuchstaben seines Vornamens stechen: Die beiden äußeren Striche werden dabei von Feuerwehraxt und Halligan-Tool gebildet, den Mittelstrich stellt ein Hohlstrahlrohr dar.

Welche weiteren persönlichen Erlebnisse oftmals hinter Tattoos stehen, wie Tätowieren abläuft und natürlich viele Motive zur Inspiration könnt Ihr auf 6 Seiten in „Wenn 112 unter die Haut geht“ entdecken im neuen Feuerwehr-Magazin 1/2024. Es ist erhältlich im Zeitschriftenhandel oder versandkostenfrei im Feuerwehr-Magazin-Shop.

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Der Bericht ist von 2013 das heißt es wird sich schon sehr viel in den 10 Jahren geändert haben. Ich sehe es nicht als KV da man sich selbst mit den Folgen die entstehen können abfinden muss und da die Tätowierer jeden Kunde vor einem Tattoo auf die Folgen aufmerksam machen die entstehen können ist es ihre Entscheidung ihren Körper zu “schädigen”

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  2. Habt ihr schon mal die Lymphknoten von obduzierten Tatooträgern gesehen? Der Körper versucht die Pigmente abzubauen. Besonders die Farbtatoos. Tätowieren ist vorsätzliche Körperverletzung!

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