TDS Invents und Binz Ilmenau insolvent

Vastorf/Ilmenau (NI/TH) – Die beiden Feuerwehr-Aufbauhersteller TDS Invents mit Sitz in Volkstorf/Vastorf bei Lüneburg und Binz Ambulance und Umwelttechnik GmbH Ilmenau sind zahlungsunfähig. Beide Unternehmen haben bei den zuständigen Gerichten Insolvenzantrag gestellt. In beiden Fällen läuft der Geschäftsbetrieb vorerst weiter.

Wie in der vergangenen Woche bekannt wurde, hat das Amtsgericht Lüneburg bereits am 18. Mai die vorläufige Verwaltung des Vermögens der Firma TDS Invents angeordnet. Auf der Messe RettMobil war der norddeutsche Aufbauhersteller noch mit einem Stand vertreten. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter ist der Salzhausener Rechtsanwalt Rembert Kübel-Heising bestellt worden. Ohne Zustimmung des Insolbvenzverwalters darf bei TDS Invents keine Entscheidung mehr getroffen werden.

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Das Firmengebäude von TDS Invents in Vastorf bei Lüneburg. Foto: Hegemann

 Im vergangenen Jahr hatte TDS Invents noch mit dem Einsatzleitwagen „Rhombus“ für einige Furore gesorgt (das Feuerwehr-Magazin berichtete in der Dezember-Ausgabe). Allerdings scheint sich das Führungsfahrzeug mit Systemdach nicht zum erhofften Verkaufsschlager entwickelt zu haben.

Einen anderen Weg ist die Binz Ambulance und Umwelttechnik GmbH Ilmenau gegangen. Die Firma hat einen Insolvenzantrag in Eigenverantwortung beim Insolvenzgericht in Erfurt eingereicht. Das teilte am 24. Mai Geschäftsführer Eelo Gitz in einer Erklärung mit.

Dieses Verfahren ist in Deutschland bisher eher die Ausnahme. Bei der Eigenverwaltung spricht man von einem so genannten verwalterlosen Verfahren. Das heißt, dass die Geschäftsführung selbst sämtliche Aufgaben des Insolvenzverwalters übernimmt. Dem Eigenverwalter stehen einige der Sonderrechte des Insolvenzverwalters zu (z.B. verkürzte Kündigungsfristen). Die Eigenverwaltung muss allerdings noch von der Gläubigerversammlung bestätigt (oder abgelehnt) werden.

Nachfrage bei Binz “schleppend”

Als Grund für die Insolvenz wird die schleppende Nachfrage nach Ambulanzen und Sonderfahrzeugen genannt. Wie die Firma (zirka 140 Mitarbeiter) auf ihrer Webseite mitteilt, sehe man sich zu dieser Maßnahme “nach erheblichen Restrukturierungs- und Refinanzierungsmaßnahmen” gezwungen. Die “erwartete Erholung der Nachfrage” hätte sich verzögert, wofür Binz unter anderem den Sparkurs kommunaler und staatlicher Kunden als Gründe anführt. Darüber hinaus fühlt sich das Unternehmen “zunehmend einer steigenden Vorfinanzierung von Lieferungen ausgesetzt.” Das Binz-Stammhaus in Lorch (BW) ist von der Insolvenz nicht betroffen.

Sowohl bei TDS Invents als auch bei Binz Ilmenau läuft der Betrieb vorerst weiter. Bestehende Aufträge werden abgearbeitet, heißt es aus beiden Unternehmen.

Der “Rhombus”, ein Einsatzleitwagen mit Systemdach, sollte zum Verkaufsschlager von TDS Invents werden. Foto: Hegemann

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