Berlin – Bei den derzeit frostigen Temperaturen und dem sonnigen Winterwetter ist die Verlockung groß, aufs Eis zu gehen. Und schon erreichen uns die ersten Meldungen über Unfälle auf zugefrorenen Wasserflächen. Ebenso rückt das Thema Eisrettung in den Fokus von Feuerwehr- und Wasserrettungskräften.
Bei frostigem Winterwetter wird die Eisrettung Thema bei der Feuerwehr. Foto: pixabay
In Berlin brechen zwei Personen kurz hintereinander ins Eis ein, darunter ein Kind. Die Feuerwehr warnt, zugefrorene Gewässer zu betreten und spricht von Lebensgefahr.
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Auf dem Neubrandenburger Reitbahnsee ist ein Angler am Uferbereich unterwegs, als er plötzlich ins Eis einbricht und mit den Beinen in das eiskalte Wasser rutscht. Ersthelfer eilen herbei und informierten umgehend die Feuerwehr. „Die schnelle Reaktion der Anwesenden war entscheidend“, erklärte Polizeisprecherin Claudia Berndt in einer Stellungnahme.
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In Mönchengladbach alarmieren Spaziergängerin die Feuerwehr, weil zwei Schwäne in einem zugefrorenen Bereich eines Gewässers scheinbar im Eis festsitzen. Einmal vor Ort eingetroffen, entscheidet sich die Mannschaft spontan, die realistischen Bedingungen für eine Eisrettungsübung zu nutzen. In diesem Zusammenhang weist die Feuerwehr Mönchengladbach darauf hin, dass Eisflächen im Stadtgebiet nicht betreten werden dürfen.
Vielerorts warnen Feuerwehr, DLRG, Polizei und andere Behörden vor den Gefahren, die vom Betreten nicht freigegebener Eisflächen ausgehen: „Wenn man in ein Gewässer bei winterlichen Temperaturen einbricht, kommt es sehr schnell zu starken Unterkühlungen. Die Folgen sind oft lebensbedrohlich“, mahnt die Berliner Feuerwehr.
Die Feuerwehr Brandenburg übt im Rahmen ihrer wöchentlichen Ausbildung die Eisrettung. Foto: Berufsfeuerwehr Brandenburg an der Havel
„Bei Feststellung einer erforderlichen Eisrettung ist sofort die Feuerwehr unter der Rufnummer 112 zu alarmieren, denn sie gewährleistet schnelle Hilfe“, informiert auch die Berufsfeuerwehr Brandenburg an der Havel. Aufgrund der aktuellen Situation haben die Kollegen der I. Wachabteilung gleich mal die Hilfsmittel zur Eisrettung überprüft und im Rahmen ihrer wöchentlichen Ausbildung eine Eisrettungsübung durchgeführt.
Die Feuerwehr rät unbedingt zur Eigensicherung bei einer Eisrettung und übt diese auch. Foto: Berufsfeuerwehr Brandenburg an der Havel
Hier die Tipps der Feuerwehr Brandenburg, wie man sich zu verhalten hat, wenn man durch das Eis bricht oder eine Person retten muss, die im Eis eingebrochen ist:
Wenn das Eis knistert und knackt, Risse aufweist oder schwallweise Wasser auf die Oberfläche tritt, sollte es nicht betreten werden. Ist man bereits auf dem Eis, flach hinlegen, um das Gewicht auf eine größere Fläche zu verteilen, und versuchen, mit möglichst wenigen ruckartigen Bewegungen zum Ufer zu robben.
Vor allem an dunklen Stellen kann das Eis zu dünn sein – hier droht Einbruchgefahr.
Helfer sollten sich nicht selbst in Gefahr bringen. Wichtig ist die Eigensicherung, um nicht selbst noch ins Eis einzubrechen. Vielmehr sollten vorhandene Geräte, wie Rettungsringe, Leinen, Stangen oder lange Äste und Schals, genutzt werden, an denen sich die eingebrochene Person festhalten kann. Nicht zu weit hinauswagen.
Wer zum Helfen die Eisfläche betritt, sollte dafür eine Unterlage (Leiter, Bretter, Gartenzäune, umgedrehte Tische oder Bänke, Türen) verwenden, um das Gewicht zu verteilen. Eine quer über die Einbruchstelle gelegte Unterlage macht es leichter, die eingebrochene Person zu retten. Ein Hilfsmittel können auch an Gewässern aufgehängte Rettungsringe sein.
Gerettete in warme Decken hüllen, vorsichtig erwärmen.
Die Feuerwehr rät Ersthelfern, Unterlagen, wie zum Beispiel Leitern, beim Betreten der Eisflächen einzusetzen, aber zuerst immer an den Selbstschutz zu denken. Foto: Berufsfeuerwehr Brandenburg an der Havel
Hier gibt die Feuerwehr weitere wertvolle Hinweise zum Umgang mit dünnen Eisflächen auf Gewässern: