Lohne (NI) -Ein Brand hat am späten Mittwochabend ein Wohnhaus in Lohne (Wietmarschen-Lohne, Kreis Grafschaft Bentheim) weitgehend zerstört. Vier Hausbewohner mussten mit Rauchgasvergiftungen in Krankenhäuser eingeliefert werden.
Um 23.30 wurde die Ortsfeuerwehr Lohne zunächst zu einem Zimmerbrand gerufen. Doch schon auf dem Weg zum Feuerwehrhaus konnte Ortsbrandmeister Frank Knöpker Feuerschein aus einem Dachstuhl ausmachen. Er ließ Vollalarm für die Ortsfeuerwehr Lohne auslösen. Über Funk ließ er alle anrückenden Fahrzeuge zudem über die zum Teil extrem glatten Straßen warnen.
Anzeige
Als die ersten Kräfte an der Einsatzstelle an der Einsatzstelle in der Eichendorffstraße eintrafen, fanden sie den Dachstuhl eines größeren Wohnhauses in Vollbrand vor. Außerdem gefährdete massiver Funkenflug die umliegenden Gebäude. Ortsbrandmeister Knöpker veranlasste die Alarmierung der benachbarten Ortsfeuerwehren aus Wietmarschen und Schwartenpohl sowie der Drehleiter der Feuerwehr Nordhorn.
Vergebliche Löschversuche eines Anwohners
Die Hausbewohner, ein Ehepaar, deren Tochter und einer Mutter, hatten das Haus verlassen können und wurden bei Nachbarn betreut. Der Mann hatte allerdings zwischenzeitlich offenbar noch versucht, wieder in das brennende Haus zurückzukehren. Zwei Rettungswagen und das Notarzteinsatzfahrzeug aus Nordhorn sowie ein Rettungswagen aus dem emsländischen Lingen eilten ebenfalls nach Lohne. Alle vier Bewohner mussten mit Rauchgasintoxikationen in die Krankenhäuser nach Lingen und Nordhorn eingeliefert werden.
Löschwasser gefriert sofort
Die Feuerwehren, die mit neun Fahrzeugen und über 60 Frauen und Männern im Einsatz war, setzten sechs C-Rohre sowie das Wenderohr der Drehleiter zur Brandbekämpfung ein. Zunächst nur im Außenangriff, später gingen auch mehrere Trupps im Innenangriff gegen die heftig lodernden Flammen vor. So konnte ein Übergreifen des Feuers auf das Erdgeschoss verhindert werden. Der Dachstuhl brannte jedoch komplett aus. Das Erdgeschoss wurde durch Löschwasser stark in Mitleidenschaft gezogen. Die Wasserversorgung wurde über Unterflurhydranten hergestellt, zur Speisung des Drehleiter-Wenderohres wurde eine Tragkraftspritze zwischengeschaltet.
Auf Grund der frostigen Temperaturen bildete das Löschwasser schnell eine spiegelglatte Eisfläche. Von der Feuerwehr wurde die komplette Einsatzstelle daher mit Salz abgestreut.
Brandursache ist noch unklar
Der Einsatz zog sich bis in die frühen Morgenstunden des Donnerstages hin. Die Polizei nahm noch in der Nacht die Ermittlungen zur Brandursache auf. Bislang konnten dazu noch keine Angaben gemacht werden. Nach Polizeiangaben ist das Haus derzeit nicht bewohnbar. Den entstandenen Sachschaden schätzen die Beamten auf etwa 300.000 Euro. (Text: Stephan Konjer)