Weltrekordversuch gelungen: Mädchen und Jungen aus 114 Jugendfeuerwehren sowie drei THW-Jugendgruppen der Kreise Herzogtum Lauenburg, Stormarn, Ostholstein, Segeberg und der Stadt Lübeck in Schleswig-Holstein sind jetzt Weltrekordhalter. Sie legten den längsten wasserfördernden Schlauch der Welt.
64,3 Kilometer reichte die B-Leitung am Sonnabend von Lauenburg an der Elbe bis Lübeck an der Trave entlang des Elbe-Lübeck-Kanals. 1.986 Feuerwehrleute und Helfer des Technischen Hilfswerks waren daran beteiligt, 141 Pumpen in die Leitung zur „Wasserförderung über lange Wegstrecke“ einzubauen und insgesamt 3.217 Schläuche zu verlegen. 11.59 Uhr kam schließlich das Wasser auf dem Gelände der Firma Dräger in Lübeck an.
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„Eine coole Sache, auch wenn es gereicht hätte, wenn wir das Wasser nur im Schlauch und nicht auch noch von oben gehabt hätten“, sagte der 12-jährige Linus von der Jugendfeuerwehr (JF) Hamwarde. Er war mit seinen Ausbildern und den anderen 18 Jugendlichen bei Dalldorf aktiv. Aumühle lieferte das Wasser zu, Kröppelshagen nahm es ab. Die Hamwarder waren clever und hatten einen Kastenwagen mit Ladebordwand dabei. Auf der Ladefläche konnten sie sich nach dem mühsamen Aufbau ihres Abschnitts der Leitung erst mal – wettergeschützt – ein Frühstück gönnen.
Koordiniert wurde die Aktion vom Möllner Schulberg aus. Dort hatte die Technische Einsatzleitung (TEL) des Kreises Herzogtum Lauenburg ihren Einsatzleitwagen aufgebaut. „In so großem Rahmen hat das hier ja noch nie jemand vor Ort mit den 2.000 Kräften entlang der Strecke geübt“, sagte Sascha Manske, Leiter der TEL. Weitere TEL-Einheiten, die die eigenen Kräfte koordinierten, gab es in den Unterabschnitten entlang der Strecke aus Stormarn, Ostholstein, Segeberg und Lübeck. Lagemeldungen wurden per Funk abgegeben und in der Einsatzzentrale zusammengeführt.
Bisherigen Weltrekord übertrumpft
„Die Idee war mir während der Corona-Zeit gekommen, als ich mir überlegt habe, wie wir nach der Zwangspause während der Pandemie wieder alle starten können“, berichtete Björn Diestel. Der Kreisjugendfeuerwehrwart fand in den Nachbarkreisen motivierte Mitstreiter und begann mit der Planung. Diestel: „Es ging damit los, dass wir uns alle grünes Licht von den Kreiswehrführern holten. Und dann musste geguckt werden, wer wie viele Schläuche hat.“ Denn in Südtirol hatte es den bisherigen Weltrekord mit einer 63 Kilometer langen Leitung gegeben. Das musste übertrumpft werden. Der Zuspruch war riesig, allein aus dem Lauenburgischen Kreis waren 37 der 38 JF am Start. „Alle, die mitgemacht haben, können stolz auf sich sein“, bilanzierte Diestel.
Jugendliche und Helfer versammelten sich anschließend zu einem gemeinsamen Essen in Mölln. Zur Erinnerung gab es für jede Einheit eine Urkunde sowie ein bedrucktes Schlauchstück mit den Weltrekord-Infos, alle Jugendlichen erhielten außerdem einen Pin und ein Armband.